Individuelles Kinderspielzeug mit Hilfe von 3D Druck herzustellen, ist eine tolle Sache! Ob beim Kindergeburtstag, im Rahmen eines Events oder online zu Hause – ihr bestimmt das Design und könnt eurer Fantasie freien Lauf lassen. Doch was passiert eigentlich, wenn ihr euren Entwurf an uns geschickt habt? Dann komme ich ins Spiel: Mein Name ist Jonas und ich kümmere mich bei TinkerToys für 3D Druck eures Spielzeugs. Das heißt, ich kenne mich ziemlich gut mit 3D Druckern aus, doch zu meiner Arbeit gehört noch viel mehr, zum Beispiel neue oder angepasste Vorlagen. Was alles vor, während und nach dem 3D Druck passiert, erkläre ich euch hier.

Inhaltsverzeichnis

Vor dem 3D Druck

Bevor es losgeht, muss ich prüfen, ob eure entworfenen Spielzeuge druckbar sind – schließlich wollt ihr euer selbst gestaltetes Spielzeug später genauso in den Händen halten. Eine meiner Aufgaben ist es also, die Datei mit dem Entwurf, die ihr an uns geschickt habt, für den 3D Druck vorzubereiten. Dazu gehört auch, kleinere Fehler auszubessern. Ich ergänze zum Beispiel kleine Teile, die ihr eventuell vergessen habt, aber für die Funktion eures Spielzeugs wichtig sind. Auch Bauteile oder Buchstaben, die zu klein für den Druck sind, kann ich schnell korrigieren. Ich nehme jedoch nur Änderungen an eurem Kinderspielzeug vor, wenn es wirklich notwendig ist. Das Ziel ist jedoch selbstverständlich immer, dass ihr nach dem 3D Druck genau das Spielzeug erhaltet, das ihr entworfen habt.

3D Druck – anspruchsvoller, als man denkt

Produktion in Deutschland mittels 3D-Druck.
Sind eure Entwürfe soweit vorbereitet, dass sie druckbar sind,  ordne ich die einzelnen Bauteile eures Spielzeugs in einem speziellen Programm so an, wie sie später gedruckt werden sollen. So einfach, wie man vielleicht denkt, ist der 3D Druck nämlich gar nicht,  man auf viele einzelne Faktoren achten. So müssen sowohl die Temperatur von Druckplatte und Material als auch die Druckgeschwindigkeit aufeinander abgestimmt sein. Vielleicht kennt ihr vom Basteln zu Hause die Heißklebepistole? Nach einem ähnlichen Prinzip arbeitet ein 3D Drucker: Das farbige Material verflüssigt sich unter Hitze und wird Schicht für Schicht aufgetragen. Mehr zur Geschichte und der Funktionsweise des 3D Druckers findet ihr hier.

Welches Material wird genutzt?

Ein normaler Drucker, wie man ihn von daheim kennt, druckt mit Tinte oder Laserstrahl. Bei 3D Druckern ist das etwas anders. Das Material nennt man auch Filament. Wir drucken eure Spielzeuge mit einem umweltfreundlichen Biokunststoff auf Maisstärkebasis. Das heißt, eure Spielzeuge enthalten keinerlei Weichmacher und können sogar recycelt werden, wenn sie kaputt sind oder ihr sie nicht mehr wollt. Unsere 3D Drucker drucken einfarbig. Es werden also in einem Druckvorgang immer nur gleichfarbige Teile produziert. Deswegen müsst ihr in unserem digitalen Baukasten verschiedenfarbige Teile immer mit einem Verbinder verketten.
Manchmal kommt es vor, dass ich bei einigen Teilen auch sogenanntes Stützmaterial einfügen muss. Wenn ihr beispielsweise ein Tier gebaut habt, das auf allen Vieren stehend gedruckt werden soll, dann muss ich unter dem Bauch Stützmaterial einfügen, das die unteren Schichten des Bauchs hält. Fügt man das Stützmaterial nicht ein, müsste der Drucker an dieser Stelle in die Luft drucken und das funktioniert leider nicht. Das Stützmaterial wird direkt mitgedruckt. Nach dem Druck kann das Stützmaterial entweder in Wasser aufgelöst oder mit einer Zange entfernt werden.

Während des 3D Drucks

Wenn ich alles gut und gewissenhaft vorbereitet habe, kann der 3D Druck starten. Während des Drucks überlasse ich nichts dem Zufall und bleibe immer wieder dran, sodass nichts schief gehen kann. Sollte mir doch mal etwas komisch vorkommen, zum Beispiel wenn das Spielzeug nicht ganz so gedruckt wird, wie es eigentlich sein sollte, breche ich den Druck sofort ab. Dann versuche ich, den Fehler zu finden, behebe ihn schnell und starte den 3D Druck von Neuem.
Spielzeug-im-3d-drucker

Wie lang dauert der 3D Druck?

Wie ihr seht, sind einige Schritte vor dem Druck notwendig und auch der Druck selbst braucht natürlich seine Zeit. Wie lang das insgesamt dauert, hängt von der Größe eures gewünschten Spielzeugs ab. Größere und kompliziertere Spielzeuge brauchen also länger, als kleinere, einfache Spielzeuge. Um effektiv zu sein, sind unsere Drucker rund um die Uhr im Einsatz. Tagsüber nutze ich die Zeit und drucke eher kleinere Spielzeuge, die nicht so lange dauern. Darüber hinaus nutzen wir die Nachtstunden: Dann drucke ich oft ganze Platten von mehreren Spielzeugteilen auf einmal.

Wie lang dauert der 3D Druck?

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Wenn der 3D Druck beendet ist kontrolliere ich, ob alles so aussieht, wie es soll und entferne das Stützmaterial. Danach setze ich dann die Einzelteile eures Spielzeugs zusammen. Bevor ich das Spielzeug verpacke, schaue ich noch einmal noch, ob es wirklich so aussieht, wie ihr es entworfen habt. Ich prüfe zum Beispiel, ob sich die Achsen eures Autos richtig drehen und ob die Gelenke eurer Tiere oder Roboter sich richtig bewegen lassen. Erst wenn wirklich alles stimmt, wird euer individuelles Kinderspielzeug verpackt, zur Post gebracht und ist schon auf dem Weg zu euch!

Mein Anspruch beim 3D Druck

So, jetzt kennt ihr alle Schritte, die notwendig sind, um euer entworfenes Spielzeug Wirklichkeit werden zu lassen! Mein Ziel ist es, die genannten Abläufe nach und nach immer weiter zu optimieren, sodass ich noch effizienter arbeiten kann. Dazu gehört auch, dass ich mich intensiv mit den 3D Druckern beschäftige. Das betrifft nicht nur die Wartung und Reparatur der 3D Drucker. Ich versuche auch, sie weiter zu entwickeln, damit sie zuverlässiger und effizienter drucken. Außerdem behalte ich die technische Entwicklung in Bezug auf 3D Drucker genau im Auge, sodass mir neue Produkte, Innovationen und Technologien auf keinen Fall entgehen!

TinkerToys? Na klar!

Noch vor fünf Jahren hätte ich nicht gedacht, dass ich mich mal einen großen Teil meines Tages mit 3D Druckern beschäftigen würde. Zu dieser Zeit habe ich Bionik studiert, habe also gelernt, wie wir Technologien aus der Natur für uns nutzen können. Die dabei erworbenen ingenieurwissenschaftlichen Fähigkeiten kann ich jetzt bei TinkerToys bestens einsetzen. Wie ich dahin gekommen bin? Zunächst mal über ein Praktikum. Damals war das Unternehmen noch kleiner und die Produktion noch nicht so umfangreich. Nach meinem Praktikum hatte ich meine Berufung gefunden und kann mir auch nicht mehr vorstellen, woanders zu arbeiten.

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